8 Tipps zum Herbst


Nov/2022

Bunte Herbstblätter, tiefstehende Sonne im weichen Licht stehen Regen, frühe Dunkelheit und niedrigere Temperaturen gegenüber. Ach ja, schon wieder Herbst und dieser hat so seine eigenen Herausforderungen. Nicht nur die Frage „was ziehe ich morgens an“ muss durchdacht sein, sondern auch „wie strippe ich mein Auto auf“ …

Bevor es losgeht: ein paar Handgriffe am Fahrzeug für einwandfreie Sicht
Schon vor Fahrtantritt kann man mit wenigen Handgriffen die Sicherheit und den Komfort unterwegs erhöhen. Besonders wichtig ist im Herbst eine klare Sicht durch alle Scheiben. So sollten sämtliche Verschmutzungen wie Laub, kleine Äste oder Dreck vom Fahrzeug, insbesondere an allen Scheiben und dem Bereich zwischen der Scheibe unterhalb der Wischer und der Motorhaube, entfernt werden. Eine verschmutzte Scheibe kann nicht nur Blendeffekte verstärken, sondern auch die Wischerblätter beschädigen, die in der Folge die Scheibe nicht mehr schlierenfrei reinigen können. Besonders empfehlenswert ist daher der Tausch der Wischerblätter zum Herbstanfang. Man sollte aber nicht nur die Außenseite der Windschutzscheibe im Auge behalten – ebenso wichtig ist eine streifenfrei gereinigte Innenseite: Ablagerungen und Schlieren führen gerade bei tief stehender Sonne zu starken Blendeffekten, die eine einwandfreie Sicht verhindern.

In dem Zuge sollte auch der Wasserstand der Scheibenreinigungsanlage kontrolliert werden: Oft wird zwischen Reinigungsmittel für den Sommer- und den Wintereinsatz unterschieden. Geht’s in Richtung Herbst, empfiehlt sich ein Reinigungsmittel mit Frostschutz. Ein Vorrat gehört ab Herbst in jeden Kofferraum.

Mehr Zeit und Abstand einplanen
Nebel, Regen, früher einsetzende Dunkelheit und Laub auf der Fahrbahn: Im Herbst steigt die Unfallgefahr durch schlechte Sichtverhältnisse und rutschige Straßen. Fahren unter solchen Bedingungen erfordert nicht nur erhöhte Aufmerksamkeit – die gewohnte Strecke kann so auch mehr Zeit in Anspruch nehmen als gewohnt. Darum: Lieber gleich eine längere Reisedauer einplanen, denn Zeitdruck ist im Herbst und unter den widrigeren Bedingungen sicher der schlechteste Begleiter. Ist man dann unterwegs, macht sich wegen der eventuell längeren Bremswege ein großzügiger Abstand zum Vorausfahrenden bezahlt – denn der ist eventuell nicht so gut auf die besonderen Herausforderungen vorbereitet wie man selbst.

Eine Frage der Reifen
Für den Einsatz von Winterreifen gilt die altbekannte Faustregel „O bis O“ – also Oktober bis Ostern. Dennoch gilt dieser Merksatz nur als Orientierung. Der Gesetzgeber schreibt die Verwendung von Reifen mit optimierten Eigenschaften bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte“ vor. Es muss allerdings nicht erst schneien, um mit Winterreifen sicherer unterwegs zu sein. Bereits wenige Grad über dem Gefrierpunkt, bei Regen oder auf mit Laub bedeckten Straßen haben viele von ihnen mindestens gleich gute, wenn nicht gar bessere Haftungseigenschaften als Sommerreifen. Weil gerade im Herbst starke Regenfälle auch zu Aquaplaning führen können, ist eine ausreichende Profiltiefe von größter Bedeutung. Der Gesetzgeber schreibt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vor. Experten empfehlen hingegen eine Profiltiefe von mindestens drei bis vier Millimetern. Ohne ausreichend tiefe Rillen (Profilierung auf der Lauffläche des Reifens) kann das Wasser auf der Fahrbahn sonst nicht schnell genug vom Reifen verdrängt werden, was zum Aufschwimmen der Reifen (Aquaplaning) und damit zum Kontrollverlust über das Fahrzeug führen kann.

An Bord: wichtige Helfer in Griffweite
Steckt die Sonnenbrille an der Blende oder liegt im Ablagefach der Fahrertür? Gut so, denn gerade im Herbst kann die Sonne über längere Zeiträume tief stehen und kräftig blenden. Steht sie auf Höhe von Ampeln, sind diese und weitere wichtige Verkehrszeichen schlecht zu erkennen. Die Sonnenbrille hilft dann, den Überblick zu bewahren. Auch wenn sie natürlich nicht nur im Herbst Pflicht ist: Die seit 2014 vorgeschriebene Warnweste sollte ebenfalls im Fahrzeug in Griffweite sein. Sie soll beim Verlassen des Fahrzeugs, etwa bei einer Panne auf der Landstraße, dafür sorgen, dass man auch in schlecht beleuchteten Umgebungen von anderen Verkehrsteilnehmern sofort gut erkannt wird.

Gut gekleidet ist das eine, richtig angezogen das andere
Schon im Oktober kann es knackig kalt werden – dementsprechend dick eingepackt verlässt man das Haus und steigt ins Auto. Dennoch ist es empfehlenswert, sich nicht in voller Montur ans Steuer zu setzen. Zum einen verringert zu dicke Kleidung die Schutzwirkung der Gurte, die grundsätzlich eng am Körper liegen sollten. Zum anderen kann eine dicke Jacke die Bewegungsfreiheit beim Fahren einschränken. Außerdem verhindert sie, dass die warme Heizungsluft an den Körper gelangt und ihn wärmt. Und nach längeren Strecken friert man beim Verlassen des Fahrzeugs umso stärker, da sich der Körper an die durch Heizung und Jacke verursachte „zu warme“ Umgebung gewöhnt hat. Ähnliches gilt für das Schuhwerk: Auch dicke Winterstiefel sind nicht immer optimal zum Fahren geeignet, da der Kontakt und das Gefühl für die Pedale beeinträchtigt sind. Idealerweise trägt man im Fahrzeug ein paar bequeme „Autofahrschuhe“.

Besondere Vorsicht bei Überlandfahrten
Besondere Aufmerksamkeit gilt auf Landstraßen: Meist sind sie nicht beleuchtet, während der Dämmerung ist mit Wildwechsel zu rechnen und landwirtschaftliche Fahrzeuge sorgen während der Erntezeit für stark verschmutzte Fahrbahnen. Zudem sind manche Erntefahrzeuge vom Einsatz auf dem Feld so dreckig, dass Rücklichter und Blinker kaum zu erkennen sind. Langsame, überbreite Fahrzeuge sorgen ebenfalls für unübersichtliche Situationen, in denen der eine oder andere vielleicht gerne überholen würde. Hier ist Geduld gefragt.

Bei Wildwechsel sollten folgende Grundregeln beherzigt werden: Tritt ein einzelnes Tier auf, sind meist ein oder mehrere weitere nicht weit. Kreuzt Wild die Fahrbahn, gilt im Notfall: Gefahrenbremsung durchführen und keinesfalls lenken, um nicht von der Fahrbahn abzukommen oder in den Gegenverkehr zu geraten. Übrigens: Blaue Reflektoren an den Leitpfosten weisen auf regen Wildwechsel hin. Falls es trotz aller Vorsicht doch zum Unfall kommt: Bei einem Wildunfall ist in Deutschland stets die Polizei zu informieren.

Nicht immer auf die Licht-Automatik verlassen
Die meisten modernen Fahrzeuge verfügen bereits über eine Licht-Automatik: Ein Sensor misst dabei die Helligkeit der Umgebung des Fahrzeugs und schaltet bei Unterschreiten eines bestimmten Werts automatisch das Abblendlicht ein. Im Herbst mit seinen zum Teil stark und mitunter kurzfristigen schwankenden Licht- und Sichtbedingungen kann es aber ratsam sein, dauerhaft mit Beleuchtung zu fahren, um jederzeit gut gesehen zu werden. Ein Beispiel hierfür sind Nebelschwaden, in denen sich die Sichtverhältnisse womöglich so schnell drastisch verschlechtern, dass die Automatik nicht schnell genug schalten kann. Wer im Ausland unterwegs ist, sollte sich über die örtlichen Vorschriften zur Fahrzeugbeleuchtung erkundigen. In einigen Ländern muss das Abblendlicht generell eingeschaltet sein, in anderen hingegen nur beim Befahren von Autobahnen.

Wichtig für den Einsatz der Nebelschlussleuchte und -scheinwerfer: Sie dürfen ausschließlich bei Sichtweiten unter 50 Metern eingeschaltet werden. Das gilt sowohl bei Nebel als auch bei starkem Regen oder auch Schneefall. Der Gesetzgeber schreibt zudem vor, dass dann nicht schneller als 50 km/h gefahren werden darf. Nebelbeleuchtung sollte auch nur in Extremsituationen eingesetzt werden, da folgender und entgegenkommender Verkehr sonst stark geblendet werden kann.

Fahrtrainings, Check am Fahrzeug
Seit nunmehr 66 Jahren findet im Herbst alljährlich unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums der Lichttest statt. Die Initiatoren Deutsche Verkehrswacht e. V. und Zentralverband des Kraftfahrzeughandwerks e. V. organisieren seit 1956 kostenlose Lichttests in Meisterbetrieben, Automobilvereinen und Prüforganisationen für alle Autofahrenden. Sicherheitstrainings zu verschiedenen Themenschwerpunkten wie Nässe oder für Führerscheinneulinge können nicht nur Aufschluss über die eigenen Fähigkeiten in Grenzsituationen geben, sondern auch gezielt für schwierige Fahrmomente schulen.

Quelle: SEAT Deutschland GmbH

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